Eine Katze kommt
in's Haus
In guter Gesellschaft
Sollten Sie Ihre Liebe zur Katze - dem Haustier Nr. 1, von dem bereits 7,5 Mill.
in deutschen Haushalten leben - entdeckt haben, so befinden Sie sich in bester
Gesellschaft. Berühmte Persönlichkeiten wie George Washington, Albert Einstein,
Albert Schweitzer, Winston Churchill, Peter Frankenfeld, Gracia Patricia und
viele mehr waren von Katzen fasziniert.
Kein anderes Haustier hat je so die Phantasie des Menschen angeregt, keines so
gegensätzliche Gefühle geweckt und kein Haustier blieb solange unverstanden wie
die liebenswerte Leisetreterin an der nichts Unheimliches ist. Sie ist keine
unnahbare Göttin, kein böser Dämon, sie ist einfach ein ideales Haustier. Die
Gefährtin für Individualisten, feinfühlige Partnerin für Sensible,
"emanzipierte" Genossin überzeugter Demokraten, Entspannungshelferin des
Gestressten mit viel Zärtlichkeit zu ihrem Menschen, der es versteht mit ihr zu
leben.
Die Partnerschaft
Bevor Sie diese Partnerschaft eingehen, sollten Sie sich noch einige Fragen
beantworten.
* Haben Sie sich für die Katze entschieden nur wegen ihrer Pflegeleichtigkeit,
weil sie nicht ständig Ihre Gesellschaft braucht, nicht Gassi geführt werden
muss und keine Steuer kostet?
* Haben Sie das Einverständnis Ihres Vermieters, sofern Sie nicht stolzer
Hausbesitzer sind?
* Sind Sie sicher, dass niemand in der Familie an einer Katzenallergie leidet?
* Sind Sie sich bewusst, dass eine Katze Sie viele „Mäuse" kostet? Auch wenn Sie
sie geschenkt bekommen, müssen Sie im Laufe eines Jahres mit ca. 500 € für
Futter, Streu und Tierarzt rechnen.
* Umgeben Sie sich mit wertvollen Polstern und Einrichtungsgegenständen? Katzen
haben Krallen und setzen sie manchmal auch am Teppich oder den Polstermöbel ein
auch wenn ein Kratzbaum zur Verfügung steht. Die Amputation der Krallen kommt
nicht in Frage, da sie Tierquälerei ist. Bei den Katzenspielen ohne Grenzen über
Tische und Regale kann auch schon mal ein Stück zu Bruch gehen, gleichwohl
Katzen sehr geschickte Springer sind. Wer ein Fell hat muss dies auch wechseln!
Katzenhaare gehören zum ständigen Begleiter ihrer Polster und Teppiche. Auch ein
Haar in der Suppe darf Sie nicht abschrecken.
* Wollten Sie eigentlich lieber einen Hund, den Sie aber aus Platz- und
Zeitgründen nicht halten können? Die eigenwillige Katze ist hier nicht der
Ersatz. Von ihr können Sie keinen absoluten Gehorsam verlangen. Einem Hund
können Sie einen bestimmten Platz zuweisen, eine Katze nimmt die ganze Wohnung
in Besitz, im Zweifelsfall auch Ihren Lieblingssessel, den Sie dann eben an sie
abtreten müssen.
* Haben Sie genügend Zeit für die Katze? Katzen sehen im Menschen nicht nur den
"Dosenöffner", sondern die Bezugsperson. Eine Katze bindet sich an ihren
Menschen enger als an jede andere Katze. Ohne genügend Zuwendung kümmert sie
dahin, wird aggressiv oder unsauber. Katzen wollen gleichberechtigte Partner
sein, sie entziehen sich Besitzansprüchen wie emanzipierte Frauen.
* Sind Sie bereit, auch Opfer zu bringen? 15 Jahre, oder mehr, dauert ein
Katzenleben. Auch im Urlaub! Können Sie die Katze dann mitnehmen oder haben Sie
jemanden, der sie gut betreut während Ihrer Abwesenheit? Wären Sie auch bereit,
wegen einer kranken Katze auf Ihren Urlaub zu verzichten?
Woher nehmen ?
Steht nun Ihr "JA" zur Katze noch immer fest, so stellt sich die Frage woher und
wen, denn die "Katze im Sack" wollen Sie ja nicht.
Haben Sie sich für eine Rassekatze entschieden, so sollten Sie diese nur beim
Züchter kaufen, niemals im Zoogeschäft. Aber Züchter ist nicht gleich Züchter!
Hüten Sie sich vor wilden "Züchtern", die in ihren "Zuchtkatzen" die Geldkatze
entdeckt haben. Die zum Teil in dunklen Kellern oder Käfigen aus ihren Katzen
Wurfmaschinen machen. Bei solchen Massenzüchtern erhalten Sie ein Jungtier zwar
meist günstig, dafür aber ohne Stammbaum, ungeimpft und meist krank. Die dann
anfallenden Tierarztkosten müssen Sie tragen, denn das kleine Geschöpf ist Ihnen
inzwischen ans Herz gewachsen und Sie möchten es nicht verlieren. Für den
"Geldkatzenzüchter" sind die Jungkatzen nur eine Ware, für die er keine Garantie
übernimmt. Ein seriöser Züchter zeichnet sich dadurch aus, dass er einem Verband
angeschlossen ist und seine Jungtiere nie ohne Papiere und Impfungen (in einem
Impfpass vom Tierarzt bestätigt) abgibt. Seine Katzen leben mit ihm in der
Wohnung, bei ihm herrscht keine sterile Sauberkeit aber er achtet auf Hygiene
und wird kein krankes oder ungeimpftes Tier aus seiner Obhut entlassen. Er nimmt
sich viel Zeit für Sie, da es für ihn wichtig ist zu wissen, in welche Hände
seine Tiere kommen. Daher wird er auch nie an eine Zoohandlung verkaufen. Er
wird mit Ihnen einen Kaufvertrag abschließen, der Rechte und Pflichten beider
Teile zum Wohle der Katze beinhaltet
Welches Kätzchen soll es sein?
Nachdem Sie sich für eine Rasse entschieden haben, entweder durch den Besuch von
Katzenausstellungen - sie bieten die Möglichkeit sich über die Vielfalt der
Rassen zu informieren als auch erste Kontakte und Gespräche mit Züchtern zu
führen - oder entsprechende Katzenbücher, suchen Sie einen Züchter. Adressen
vermittelt Ihnen der KfB e.V. gerne. Sie sollten sich jedoch im Klaren sein,
dass der Züchter nicht gerade um die Ecke wohnt. Bei nicht zu häufig gezüchteten
Rassen können es schon einige hundert Kilometer sein. Diesen Weg sollten Sie
aber nicht scheuen, schließlich wollen Sie einen Partner für mindestens das
nächste Jahrzehnt.
Nun sitzen Sie beim Züchter, umgeben von einem Wurf Katzenkinder nebst Mutter -
vielleicht auch dem Vater und dem Rest im Haus gehaltener Katzen - eines
entzückender als das andere. Sie haben die Qual der Wahl. Dass die Kleinen
gesund sind, haben Sie überprüft:
Sie sind munter, springlebendig, neugierig, lassen sich mit einem Stück
Bindfaden gerne zum Spielen animieren und hocken nicht apathisch in einer Ecke.
Ihr Fell ist weich und glänzend, die Augen klar und das Näschen sauber und
unverschleimt. Das Hinterteil ist weder rot entzündet noch kotverschmiert. Die
Kleinen erklimmen Ihren Schoß und Sie haben die Gelegenheit, den Körper zu
befühlen. Er ist straff und fest, nicht hart oder geschwollen wie bei einem
kranken Kätzchen. Jetzt können Sie die Gesundheit auch riechen, es riecht pelzig
frisch, einfach angenehm. Nun sehen Sie auch, dass weder kahle noch wunde
Stellen im Fell zu finden sind, die auf Parasiten oder Pilzbefall hindeuten.
Werden die Kleinen nun etwas müde und gähnen, haben Sie die Chance, sich von der
Farbe der Schleimhäute zu überzeugen, die weder stark gerötet noch blass sind.
Sollten Sie nun nicht zum Züchter gegangen sein, um eine Katze in einer
bestimmten Farbe zu erwerben und sitzen nun völlig ratlos zwischen der
Kinderschar, dann überlassen Sie den Kätzchen die Wahl. Entscheiden Sie sich für
das Jungtier, welches sich besonders zu Ihnen hingezogen fühlt und Ihre Nähe
sucht. Solch eine "Adoption", die von der Katze ausgeht, ist eine gute Basis für
die Mensch/Katze-Beziehung.
12 Wochen müssen es schon sein!
Nun haben Sie Ihre Katze gefunden. Mitnehmen können Sie sie in den meisten
Fällen noch nicht, denn sie muss mindestens 12 Wochen alt sein. Dann ist sie von
der Mutter völlig entwöhnt und kann auf eigenen Beinen stehen. Auch die nötigen
Grundimpfungen sind frühestens zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen. Oft behält ein
Züchter die Jungtiere auch noch über diesen
Zeitpunkt, um eventuelle Impfreaktionen abzuwarten. Je länger ein Züchter seine
Jungtiere umsorgt, so verantwortungsvoller handelt er dem Tier gegenüber als
auch dem Käufer. Jungtiere zu früh, d.h. unter 12 Wochen abzugeben, zeugt von
Verantwortungslosigkeit!
Die unbedingt nötigen Impfungen:
Alle Impfungen müssen in einem vom Tierarzt bestätigten Impfpass nachgewiesen
werden. Der Impfpass ist wie Stammbaum und Besitztransfer "ein Teil" der Katze.
Katzenseuche: Grundimmunisierung 2 x im Abstand von 2 Wochen, danach 1 x
jährlich zur Auffrischung
Katzenschnupfen: Grundimmunisierung 2 x im Abstand von 2 Wochen, danach 1 x
jährlich zur Auffrischung
Beide Impfungen können als Kombinationsimpfung gegeben werden, jedoch frühestens
im Alter von 9 Wochen, da erst ab diesem Zeitpunkt ein eigenes Immunsystem
aufgebaut wird und verstärkt eigene Antikörper gebildet werden, die vor einer
späteren Infektion schützen.
Diese beiden Impfungen sind Pflichtimpfungen, ohne die kein Züchter des 1. DEKZV
e.V. seine Jungtiere abgeben darf. Dazu sollten Sie auf eine Impfung gegen
Leukose achten. Diese gehört zwar noch nicht zur obligatorischen Impfung, der
verantwortungsvolle Züchter scheut jedoch diese Mehrkosten nicht, um seine Tiere
vor dieser unheilbaren, tödlichen Virusinfektion zu schützen.
Weitere Impfungen:
Tollwut - für Tiere mit Auslauf und Ausstellungskatzen bzw. Grenzübertritt (z.B.
Urlaubsreise) zwingend.
FIP: sehr neues Impfserum, um eine weitere
tödliche Virusinfektion zu verhindern.
Vor jeder Impfung ist eine Wurmkur zwingend notwendig, da Wurmgifte die Wirkung
einer Impfung völlig blockieren können.
Im neuen Zuhause
Nach langer, reiflicher Überlegung und vielleicht auch einigen Besuchen bei
Ihren Katzenkindern haben Sie nun die Wahl getroffen. Dies und kein Anderes soll
es sein! Nun endlich ist der Tag gekommen, an dem Sie Ihren kleinen Schnurrer
beim Züchter abholen können. Tun Sie dies möglichst zum Wochenende hin, denn die
ersten Tage sollte man schon viel Zeit für das Kätzchen haben. An den sicheren
Transportkorb haben Sie auch gedacht! Er kann aus Weide geflochten sein oder aus
Kunststoff. Hier entscheidet Ihr Geschmack, wobei Sie dem Kunststoff aber den
Vorrang geben sollten. Schließlich brauchen Sie ihn nicht nur für diesen einen
Tag, sondern auch zum späteren Tierarztgang - hoffentlich nur zur
Auffrischungsimpfung. Kunststoff lässt sich mit heißem Wasser leicht reinigen
und desinfizieren.
Ungesichert, nur auf dem Arm, sollten Sie die Katze nie tragen. Sie könnte
erschrecken und vom Arm springen, vielleicht gerade vor ein Auto.
Auch im Auto gehört die Katze in einen verschlossenen Tragekorb. Sie kann sonst
für Sie zu einer großen Gefahr werden. Zu Hause haben Sie alle Vorbereitungen
getroffen:
* Eine Katzentoilette steht gefüllt bereit -zweckmäßig im Bad und mit einer
Haube versehen, denn so manche Katze lässt sich bei ihrem Geschäft nicht gerne
zusehen.
* Kratzbaum, möglichst mit einer Liegefläche, ist in Ihrem Wohnbereich
aufgebaut, denn die Katze möchte in Ihrer Nähe sein und alles von einem erhöhten
Platz beobachten können.
* Futter- und Trinknapf steht in der Küche.
* Giftige Pflanzen und Putzmittel sind für die Katze unzugänglich aufbewahrt. Zu
den giftigen Pflanzen gehören: Maiglöckchen, Schneeglöckchen, Primeln,
Hyazinthen, Euphorbien, Calla, Diefenbachia, einige Farne etc. Mit einem Topf
jungen Grases oder ausgesätem Weizen können Sie der Katze ihre eigene Wiese
schaffen und sie vom Knabbern an den Pflanzen abhalten. Auch sollten Sie keine
Aspirintablette oder Zigaretten achtlos auf dem Tisch liegen lassen. Ein
"kindersicherer" Haushalt ist auch ein "katzensicherer" Haushalt.
* Fenster und Balkon sind durch Katzennetze sicher gemacht. Der Fachhandel
bietet hier viele Möglichkeiten Ihrer Katze Luft und Sonne zu geben, aber sie
auch vor den Gefahren zu schützen. So manche Katze hat schon in einem
angekippten Fenster den sicheren Tod gefunden. Dass, Sie Ihrer Katze keinen
freien Auslauf gewähren, muss bei all den damit verbunden Gefahren, wohl nicht
erwähnt werden.
* Kamm oder Bürste, je nach Rasse und deren Pflegebedürfnis, liegen ebenso
bereit wie einige Spielsachen. Hier muss es nicht das Teuere sein, auch ein
Tischtennisball, leere Garnrollen oder Sektkorken sind beliebte Jagdobjekte. In
Papiertüten und Kartons kann man sich herrlich verstecken und sie werden oft zum
Lieblingsplatz. Gewarnt werden muss jedoch vor Kunststoffgeschenkband oder zu
leicht zu "zerpflückenden" Kunststoffteilen. Hier besteht durch Verschlucken
eine ernste Gefahr.
Die ersten Stunden
Nun haben Sie Ihr Katzenkind endlich bei sich in der Familie. Die ganze
Verwandtschaft haben Sie zu diesem Tag noch nicht eingeladen und auch die Kinder
verzichten, zu diesem besonderen Anlass, auf die Klassenkameraden und die
Stereoanlage läuft auf Zimmerlautstärke.
Auch wenn die Kleine aus einem Haus mit Kindern und Hunden stammt, so ist dieser
"Umzug" für sie ein großer Stress. Sie fühlt sich alleine, von Mutter und
Geschwistern verlassen und alles ist ihr fremd.
Geben Sie ihr das Recht, alles in Ruhe zu begutachten. Öffnen Sie die Tür des
Tragekorbes und schauen entspannt, vom Sessel aus zu, was passiert. Katzen sind
sehr neugierig und somit wird sie sehr bald den Korb verlassen. Sprechen Sie
leise mit ihr - so gewöhnt sie sich an die Stimme. Rufen Sie sie beim Namen, so
wie sie bei Ihnen heißen soll - oft wird aus dem hochtrabenden Stammbaumnamen
eine einfache "Mimi"! Katzen hören übrigens gern auf Namen mit "i" oder "u".
Zeigen Sie ihr dann die Katzentoilette und das Futter (halten Sie sich an die
Futterempfehlungen des Züchters!). Macht das kleine Samtpfötchen gleich von
beidem Gebrauch, so ist der Bann sofort gebrochen. Zweckmäßigerweise stellen Sie
für die ersten Tage alles zusammen in einen Raum, von dem aus dann peu à peu die
ganze Wohnung ergründet wird. Dies ist normalerweise nach 1-2 Tagen
abgeschlossen, es sei denn, Sie besitzen ein Schloss.
Was Kätzchen nicht lernt,.......
Vieles hat das Kätzchen schon von seiner Mutter gelernt, auch der Züchter hat
schon einiges beigetragen. Nun liegt es an Ihnen, sich um die weitere Erziehung
zu kümmern - und Katzen haben diesbezüglich einen miserablen Ruf. Zu Unrecht -
mit Geduld, Einfühlungsvermögen, Diplomatie und Liebe erreichen Sie viel.
Trotzdem dürfen Sie nie den Maßstab beim Hund anlegen. Für solchen Gehorsam sind
Katzen zu eigenwillige Persönlichkeiten.
* Gardinen sind für Katzenkinder verlockende Kletterobjekte. Ein lautes "Nein"
oder Händeklatschen (kein Beifall) verleidet meist den Spaß an kleinen
Untugenden. Auch eine Wasserspritze wirkt wie eine Strafe Gottes. Schläge und
nachträgliches Tadeln sind völlig fehl am Platz, sie zerstören höchstens das
Vertrauen.
* Katzen lieben oft die Schlafstätte ihres Menschen. Hier gibt es nur das
konsequente Aussperren - vielleicht vergisst sie die weichen Kissen - oder Sie
teilen das Kopfkissen. Für viele Menschen ist das sanfte Schnurren dann die
schönste Einschlafmelodie.
* Auch der Besuch von "Mimi" auf dem Esstisch ist nur mit Konsequenz und "nein"
zu unterbinden. So oft die Katze auf den Tisch springt, so oft setzt man sie
wieder auf den Boden. Zur Belohnung gibt es dann ein Stückchen Wurst oder Käse
auf dem Boden. Bei viel Glück haben Sie die besseren Nerven. Zur Ihrer
Beruhigung: Es gibt auch viele Katzen die keinerlei Interesse an menschlichen
Tischgenüssen zeigen.
* Mit dem Katzenklo gibt es normalerweise keine Probleme, denn Katzenkinder
lernen schon sehr früh von ihrer Mutter wozu diese "Klümpchen" dienen. Sollte es
doch zu Unsauberkeit kommen, liegt es vielleicht an der Katzentoilette selbst -
sie steht nicht kippsicher, der Rand ist zu hoch oder sie haben eventuell eine
heikle Katze erwischt die es mit der Sauberkeit ganz genau nimmt und ihre
Toilette nur einmal benutzt. Bieten Sie ihr dann eben zwei an.
Der Umgang miteinander
Katzen sehen "ihren" Menschen als eine Art Mitkatze an. Daher sollten Sie auch
einige "Kätzische" Tabu-Regeln befolgen:
* Schlagen verbietet sich von selbst. Eine so behandelte Katze schlägt im
geeigneten Moment zurück.
* Der Griff ins Nackenfell ist allein der Katzenmutter vorbehalten. Von Ihnen
ausgeführt kann er zu inneren Verletzungen führen. Korrektes Hochheben: eine
Hand unter den Körper, knapp unterhalb der Vorderbeine, die andere Hand stützt
die Hinterläufe. Auch beim Absetzen sollte man sie wieder auf alle vier Pfoten
stellen.
* Woran sich der Prophet Mohammed bei seiner Katze Muessa hielt, sollten auch
Sie sich halten. Zwar müssen Sie nicht gleich den Ärmel aus Ihrer Bluse trennen
aber den Schlaf der Katze sollten Sie unbedingt respektieren da, es ihre
Lieblingsbeschäftigung ist. Zwischen 10 und 15 Stunden täglich bringt sie
dösend, dämmernd, schlafend zu.
* Neckereien versteht ihre Katze nun gar nicht, da ihr der menschliche Humor
fehlt und am Schwanz ziehen findet sie nicht zum lachen.
* "Freiheitsberaubung" ist ein schlimmer Verstoß, es sei denn zum Schutz im
äußersten Notfall. Halten Sie niemals die Katze gegen ihren Willen fest.
* Hektik, lautes Poltern und unkontrollierte Bewegungen gehören nicht zum guten
Ton. Es ist für eine Katze schmerzhaft, getreten oder eingeklemmt zu werden.
* Missachtung nimmt eine Schmusekatze übel. Aber Zärtlichkeit will sie auch
nicht aufgedrängt haben. Sie zeigt, wann sie es will; sie ist kein Plüschtier.
Wenn der Sex sich regt,.....
Aus Ihrem "Baby" wird nun eine erwachsene Katze. Dies geschieht je nach Rasse
mit ca. 5 bis 9 Monaten. Kurzhaarkatzen orientieren sich meist zur unteren
Grenze hin, während die Langhaarigen sich zur oberen und darüber orientieren.
Bei einer Kätzin äußert sich das Sexerwachen mit Unruhe; sie zeigt vermehrtes
Zärtlichkeitsbedürfnis, umtänzelt Sie mit hochgerecktem Hinterteil, dabei den
Schwanz zur Seite gestellt und die Vorderbeine eingeknickt. Sie rollt sich auf
dem Boden - daher auch der Ausdruck "Rolligkeit". Ihren Wunsch nach Sex drückt
sie mit gurrenden Lauten aus. Dieses "Singen" mancher Katzenrassen kann ein
Nachtgespenst vor Neid erblassen lassen.
Dieser Zustand hält etwa 3-7 Tage an und wiederholt sich ca. 3-5 x jährlich,
kann sich aber auch zur Dauerrolligkeit (ständig wiederkehrend) steigern. Dabei
lehnt sie jedes Futter ab, magert stark ab, wird launisch und zeitweise
unsauber. Gebärmutterentzündungen sind oft die Folge.
Bei einem Kater sehen Sie in diesem "Erwachen" weniger als Sie riechen. Die
Katzentoilette riecht unangenehm stark - zu Anfang nur die Toilette, später aber
nehmen auch Polstermöbel oder gar die ganze Wohnung diesen "männlichen
Katergeruch" an. Für unsere Nasen kein angenehmes Dufterlebnis. Ihr Kater wird
mürrisch und aufsässig. Oft sehen Sie ihn dann mit erhobenem, zitterndem Schwanz
an Schrank oder Gardine stehen - er spritzt! Ein natürliches Verhalten eines
erwachsenen Katers, der so sein Revier markiert, welches zugleich Ihre Wohnung
ist.
In beiden Fällen gibt es nur eine Möglichkeit, die keinem Beteiligtem schadet,
aber Allen nutzt - die Kastration!
Diese muss natürlich von einem erfahrenen Kleintierarzt ausgeführt werden. Für
ihn ist es eine Routinesache. Die Operation wird in Narkose durchgeführt und
bedeutet für das Tier kein Risiko.
Nichts kann dagegen sprechen
Sex hat bei Katzen nur mit Trieben, nichts mit Liebe zu tun!
Noch immer gibt es hartnäckige Vorurteile gegen die Kastration. Aber alle können
widerlegt werden:
Die Kastration nimmt den Tieren weder die Lebensfreude, noch macht sie sie zu
mürrischen an Nichts mehr interessierten Geschöpfen. Im Gegenteil: sie spielen,
toben, schnurren, schmusen und freuen sich ihres Lebens mehr denn zuvor.
Auch beim weiblichen Tier ist es keine gefährliche Operation sondern ein ganz
normaler Routineeingriff.
Kastrierte Tiere werden auch nicht fett und träge, sie sind nur zu besseren
Futterverwertern geworden. Kürzen Sie die Futtermenge etwas und Ihre Katze
bleibt rank und schlank wie zuvor.
Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis, dass kastrierte Kater eher zu
Harnleiden, besonders zu Harnsteinbildung neigen, als unkastrierte Tiere.
Auch sind kastrierte Kätzinnen nicht krankheitsanfälliger. Im Gegenteil, sie
sind gesünder, da sie den Trieb der Rolligkeit nicht überwinden müssen.
Alles spricht für die Kastration: Die Tiere sind gesünder, sie haben ein schönes
Fell und leben ungefährlicher. Sie sind ausgeglichener, zärtlicher und "ihrem"
Menschen gegenüber meist viel anhänglicher.
Oder doch unter die Züchter?
Wenn Sie sich nun doch dem Hobby Katzenzüchten verschreiben wollen, sollten Sie
dies nur mit dem Rat erfahrener Fachleute aus seriösen Verbänden tun.Der 1. DEKZV e. V. bietet mit seinen Vereinen ideale Ansprechpartner in Sachen Katze.
Katzenzucht kann nur ein Hobby sein, reich werden können Sie damit nicht. Im
Gegenteil, wie jedes Hobby kostet es viel Geld. Mit der Anschaffung
zuchtgeeigneter Tiere, auch wenn Sie noch so teuer waren, ist es nicht getan.
Eine Katze "sich vermehren zu lassen" heißt noch nicht züchten. Ehe Sie sich der
Zucht verschreiben, müssen Sie sich mit der Rasse engstens vertraut machen. Dies
geschieht am besten im Zusammenleben. Wenn Sie einige Jahre mit "Ihrer" Rasse
zusammen waren, wissen Sie, wovon Sie reden. Sie haben sich einem Verein
angeschlossen, um mit erfahrenen Züchtern Meinungen auszutauschen, mehrere
Ausstellungen besucht um Katzen in gleicher Rasse und Farbe mit Ihrer zu
vergleichen. Sie haben Ausstellungskataloge genau gelesen, um eventuelle
Vorfahren oder Geschwister Ihrer Katze zu sehen und zu beurteilen. Der
"Standard" (Beschreibung der Idealvorstellung der Rasse) ist Ihnen inzwischen
auch geläufig und die notwendigen Genetikkentnisse machen Ihnen auch keine
Probleme mehr.
Wenn Ihnen nun auch klar ist, dass es mit dem landläufigen "Katzenwerfen" doch
oft nicht so einfach ist, Geburt und Aufzucht zum Teil viel Zeit kostet
(vielleicht mehr als Sie erübrigen können) mit schlaflosen Nächten und unruhigen
Tagen, dann wünschen wir Ihnen viel Freude bei der Aufzucht des kätzischen
Nachwuchses als seriöser Züchter.
Für weitere Fragen stehen Ihnen das KfB-Team und unsere
erfahrenen Züchter gerne zur Verfügung.